M015

Skoda, Joseph (von). Abhandlung über Perkussion und Auskultation.

XVIII, [2], 271, [1] S.

8°.

Hellblauer Pappband der Zeit in hellblauem Kartonumschlag einer typographischen Bordüre (Eingand minimal fleckig).

der bedeutendsten Schrift von dem aus Pilsen stammenden böhmisch-österreichischer Arzt Josef von Škoda (1805-1881), der die für die damalige Zeit modernen – und bis heute noch angewendeten – Methoden der Untersuchung des Abhörens (Auskultation) und Abklopfens (Perkussion) des Körpers erforschte, auf eine wissenschaftliche Basis stellte und weiterentwickelte. So geht die Benutzung des Stethoskop als eines der ersten Diagnosegeräte auf Josef von Škoda (1839) zurück. Er kann "gewissermaßen als der Neubegründer und Schöpfer dieses Spezialzweiges der Medizin (der physikalischen Diagnostik) in seiner modernen Gestalt angesehen werden" (Hirsch). "Škoda classified the various sounds obtained on percussion according to their musical pitch and tone. Škoda 's resonance is an important diagnostic sign in pneumonia and pericardial effusion. Following Škoda 's work percussion at last gained general acceptance as a diagnostic procedure" (Garrison-Morton). Nach der Veröffentlichung seiner Forschungen 1839 erlangte er großes Ansehen und wurde 1846 als Professor für Pathologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien berufen, wo er zusammen mit Rokitansky und Hebra die sogenannte „Jüngere“ bzw. „Zweite Wiener Medizinische Schule“ begründete. Diese sollte die Forschung revolutionieren und zu Weltrang bringen. Škoda führte auf der Grundlage von neuen physikalischen, chemischen und medizinisch-anatomischen Forschungen neue Behandlungsmethoden ein, die die Medizin von der Beobachtung und der Naturphilosophie weg und hin zur Untersuchung und Naturwissenschaft leiten sollte – ein Paradigmenwechsel, der das Fundament der heutigen modernen Medizin ausmacht.

Garrison-Morton 2676. Waller 8978. Darmstaedter 442. Hirsch-Hübotter V, 429.

Vorsatz mit winzigem Ausschnitt, leicht feuchtfleckig, sonst nur ganz vereinzelte minimale Braunfleckchen, insgesamt sehr schönes Exemplar der Fürstlich-Fürstenbergische Hofbibliothek zu Donaueschingen mit deren blassen Bibliotheksstempelchen und dem entsp.

1,0 kg

Naturwissenschaften