Bestellnummer
A052
Autor und Titel
Meier-Graefe, Julius.
Orlando und Angelica. Ein Puppenspiel in zehn Akten.
Von Kaiser Karl und seinen Paladinen und ihren Kämpfen wider die Heiden, auch von Angelica und Rolands Liebe, Wahnsinn und Genesung und manch anderen Umtrieben. Frei nach der Überlieferung der Neapler Marionetten.
Druckdaten
Berlin, Paul Cassirer, 1912
Kollation / Illustration
[6], 133, [5] S.
Mit typographischem Titel mit lithographierter Vignette und lithographiertem Titel, 8 ganzseitigen Farblithographien und 60 lithographierten Illustrationen, 2 farblithographierten Tafeln von Erich Klossowski.
Format
Fol.
Einband
Farbig lithographierte OBroschur mit Titelschild, dekorativ mit den Puppen im Bienenwabenmuster verziert (an den Kanten etwas brüchig und mit Einrissen sowie leichten Läsuren).
Limitierte Auflage
Eines von 600 Exemplaren der C-Ausgabe auf schwerem Velin der Firma Old Stratford.
Beschreibung
Julius Meier-Graefe (1867–1935) hatte 1911 im kurz darauf abgebrannten Teatro Stella Cerere in Neapel ein Puppenstück gesehen, das er hier in dichterischer Form wiedergibt. Die zahlreichen Vignetten des Maleres Erich Klossowski (1875–1947) schmücken den Text auf ebenso leichte und dem Genre des Puppenspiels angemessen fröhliche Weise und erinnern in Farbigkeit und Gestaltung der herrlichen Kostüme an die heitere Welt des neapolitanischen Barocks. Auf der Suche nach einem Verleger für sein Werk schrieb Julius Meier-Graefe in einem Brief an Samuel Fischer vom 21. Februar 1912: "Ein paar Worte über das Ganze: Klossowski und ich sind im vorigen Herbst zusammen in Neapel gewesen und sahen dort Vorstellungen der alten Marionettentheater [...]. Sie sind durchaus populär. Das Publikum: Matrosen, Straßenjungen etc. Entrée 10 centimes. Man spielt als Wertvollstes die Geschichte der Paladine Karls des Großen. Die Puppen sind fabelhaft [...]. Wir haben uns nun für unseren Zweck eine Art Extravorstellung machen lassen, die von den hunderten von Akten deren neun, die wichtigsten umfaßt. Diesen Text habe ich sehr frei übertragen [...]. Dieser Text ist nun in ganz fabelhafter Weise von Klossowski illustriert worden [...]". Samuel Fischer wollte das Werk jedoch nicht verlegen. Da offenbar auch der Insel-Verlag kein Interesse hatte, fand sich Paul Cassirer bereit, der von dem Werk spontan begeistert war. Am 21. März 1912 schrieb Meier-Graefe an Anton Kippenberg vom Insel-Verlag: "Das Puppenspiel, mit dem Sie mich schnöderweise sitzen ließen, habe ich Cassirer gegeben" (F/B).
Bibliographische Angaben
F/B 144.C.
Zustand
Der Titel etwas gebräunt, sonst nur ganz gelegentlich leicht stockfleckig.
Gewicht:
2,0 kg
Sammelgebiet
Kunstgeschichte
Illustrierte Bücher
Literatur
Preis
120,00 € *