Rarissimum der Musikliteratur nur für Subskribenten: Polly - Die Fortsetzung der Bettleroper - Remarkably rare First Edition
Gay, (John).
Polly: An Opera.
Being the second Part of the Beggar's Opera. London, Printed for the Author, 1729
Bestellnummer
P051
Autor und Titel
Gay, (John). Polly: An Opera. Being the second Part of the Beggar's Opera.
Druckdaten
London, Printed for the Author, 1729
Kollation / Illustration
[6], VII, [1], 72 S. Mit 16 beidseitigen Kupfertafeln mit 31 ganzseitigen Notenstichen, Titel in Rot und Schwarz gedruckt.
Format
4°. 23,7 x 18,7 x 1,1 cm.
Einband
Geglättetes und gepresstes feines englisches Kalbsleder der Zeit über 5 Bünden mit Rückenvergoldung (Rosenstempel und Monogrammstempel mit Krone "XS", Punkt- und Linienfileten) und rotem goldgeprägten Rückenschild, mehrfachen blindgeprägten Bordrüreregistern auf den Deckeln, teils in Sprenkelmarmorierung, sowie von blindgeprägten Palmettenfriesen gerahmter schwarz gefasster Mittelraute (diese leicht berieben) und Eckfleurons, dreiseitiger Rotschnitt (Gelenke etwas stärker, sonst nur leicht berieben oder bestoßen, wenige Kratzspuren, sehr dekorativ gebunden).
Beschreibung
Erstausgabe. Erstausgabe der Fortsetzung der Bettleroper des John Gay (1685-1732) mit der Musik von Johann Christoph Pepusch (1667-1752), die 1728 uraufgeführt wurde und zum Vorbild und zur Inspirationsquelle der nicht weniger weltberühmten Dreigroschenoper des Bertolt Brecht und Kurt Weill wurde, die just 200 Jahre später, am 31. August 1928 im Berliner Theater am Schiffbauerdamm uraufgeführt wurde.

Gay "erhielt erst Bedeutung duch die Spottoper The Beggar's Opera, die Bettler-Oper, in der er die damalige Regierung in scharfer und witziger Weise verspottete. Dieselbe bestand aus 69 kleinen Gesängen, die aus Opern, Tänzen, Liedern namentlich aber aus dem englischen und schottische Volksgesange entlehnt waren. Die Wirkung derselben auf das Publikum war unbeschreiblich. Das Theater Lincoln's--Inn-Fields, im Besitze Rich's, war Abend für Abend überfüllt [...].

Als Fortsetzung schrieb er Polly an opera, doch der Minister Walpole verbot die Aufführung, da die Satyre hauptsächlich gegen ihn gerichtet war. Gay ließ nun die Operette auf Subscription drucken, wozu die Herzogin Queensberry die Subscribenten sammelte und selbst bis in die Nähe des Königs damit drang, der ihr den Hof deshalb verbot. Gay zog sich nun vom öffentlichen Leben zurück und fand im Hause obigen Herzogs Aufnahme, wo er auch sein Leben beschloss. Die Operette Polly wurde erst 1777 aufgeführt [...]. Die Drucke der beiden Opern sind selten geworden. Die Kataloge der öffentlichen Bibliotheken verzeichnen sie unter Dr. Pepusch, da derselbe die Ouverture und die Bässe zuu den Gesängen schrieb." (Eitner).
"The Beggar's Opera. The originality of this theatrical landmark lay in its being about the real inhabitants of London's underworld rather than the cardboard heroes of antiquity, with short popular tunes known to the audience instead of long arias in Italian [...]. In Polly, a sequel to The Beggar's Opera. Gay transported most of his characters to the West Indies (about which he knew nothing) and they seem lifeless [...]. This success [of the Beggar's Opera] was due about equally to the catchily impertinent tunes and the fascinating inversion of morals, with bad behaviour shown as acceptable. It also contains intermittent and haphazard satire. Peachum represents the informer Jonathan Wild in one scene, the prime minister in another. In their quarrelling duet Polly and Lucy suggest the notoriously quarrelling sopranos Cuzzoni and Faustina; elsewhere they are palpably Walpole's wife and mistress Gay's attacks on the government resulted from his not getting an expected sinecure job like so many other poets of the time; the result of these attacks was that the lord Chamberlain banned Polly, Gay's second ballad opera, though in fact it was innocuous it was not performed until 1779" (Grove VII, 203).
Bibliographische Angaben
MGG IV, 1515. Eitner VII, 359. Grove VII, 203. Sonneck S. 885 f. (mit ausführlicher Beschreibung).
Zustand
Bemerkenswert sauberes, sehr frisches, kaum gebräuntes, wohlerhaltenes und schön gebundenes Exemplar. Vorsatz mit winzigem Einriss vorne und eingeklebter Fiche. Aus der Bibliothek des Earl of Essex (Auktion Hodgson, Chancery Lane, 30.11.1922, No. 78 des Kat.) mit dessen Goldmonogramm auf dem Rücken "XS" und entsprechendem Eintrag auf dem Innendeckel.
Gewicht:
1,6 kg
Preis
1.800,00 € *