N338

Sydow, Johanna von. Das Buch der Hausfrau. Mitgabe für Frauen und Jungfrauen zur Beglückung des Hauses sowie zur Sicherung häuslichen Wohlstandes und Komforts. Dritte völlig umgearbeitete Auflage. Neue Ausgabe.

Leipzig, Otto Spamer, (1889)

X, 747, [1] S. Mit farbigen Frontispiz, 4 Holzstich-Tafeln und über 300 Textholzstichen.

Gr.-8°.

Roter OLeinen mit Rücken- und Vorderdeckelillustration sowie Goldprägung und marmoriertem Schnitt (unwesentlich berieben).

Die "Neue Ausgabe" ist die maßgebliche Ausgabe der dritten Auflage, die mit 750 Seiten und 300 feinsten Textholzschnitten sowie Tafeln die Haushalts-, Garten- und Kochkunst, Kindererziehung etc. des 19. Jahrhunderts vorstellt, eine höchst interessante Kulturgeschichte zum Bild der Frau mit durchaus reaktionären Tendenzen: Das Haus: I. Die Wohnung im allgemeinen. II. Die Kunst im Hause, III. Die einzelnen Teile der Wohnung, IV. Garten und Park. / Zweite Abteilung: Die Heranbildung zur Hausfrau: I. Die Erziehung für den Beruf, II. Die eigensten Interessen der Frau, III. Die Frau im Verhältnis zur Gesellschaft. / Dritte Abteilung: Die Hausführung: I. Ausstattung und Pflege der Wohnung, II. Der Haushalt, III. Die Sicherung des Hausstandes. "Kompendium der Hauswirtschaft mit Darstellung des traditionellen Rollenverständnisses der Geschlechter im Einführungskapitel des Werkes: 'Die Natur hat das Weib schwächer als den Mann gemacht; und aus solchem Unterschiede hat sich die Stellung ausgebildet, welche beide Geschlechter, einander ergänzend, einzunehmen haben: In der bürgerlichen Gesellschaft ist dem Manne das Öffentliche angewiesen, dem Weibe das Häusliche - dem Manne das Allgemeine, dem Weibe das Besondere - dem Manne das Umfassende, Große, dem Weibe das Beschränktere und Kleinere, aber darum nicht minder Wichtige und Ehrenwerte …' Es gilt: 'Auch nach einer kurzen Zeit der Emanzipationsbegeisterung' kehrt das Weib 'wieder gern zurück zu der Thätigkeit im Hause". Die Autorin, Johanna von Sydow (1850-1927) stammt aus Myslowitz in Oberschlesien und wurde bekannt als Herausgeberin und Redakteurin von Frauenzeitschriften wie "Bazar", wandte sich dann selbst der schriftstellerischen Tätigkeit zu und veröffentlichte zahlreiche Bücher wie "Moden- und Toiletten-Brevier" und "Brevier der Eleganz". "In Johanna von Sydows literarischem Werk spiegelt sich die Zwiespältigkeit weiblicher Bildung im ausgehenden 19. Jahrhundert: Erziehung zur Hausfrau einerseits und weibliche Berufsausbildung andererseits. Ihre schriftstellerischen Arbeiten lassen erkennen, 'daß Johanna von Sydow mit den zeitgenössischen Schriften zur Frauenfrage vertraut war" (Methler nach Ruth Bleckwenn).

Methler 5520.a.

Vortitel mit wenigen Bleistiftstrichen, verso Frontispiz kleiner Besitzvermerk "Frieda Hesse", sonst durchgehend sauber und wohlerhalten. Sehr schöner Band!.

2,0 kg

Hauswirtschaft
Emanzipation