C059

Sievers, Johannes. Kunsthistoriker (1880–1969). Eigenhändige Briefkarte mit Unterschrift.

2 S.

Qu.-8°.

auf kartoniertem Papier (links gelocht).

Der Kunsthistoriker und Cassirer-Autor schreibt in blauer Tinte an das Ehepaar Olly und Robert Potonie, den Sohn des Berliner Professors und Königlichen Landesgeologen Henry Potonie. Sievers, der der Familie Potonie in tiefer Freundschaft verbunden war, schwelgt bei der Grußkarte aus seinem Haus in der Hohenzollernstraße 3 in Berlin-Wannsee in Erinnerungen an die Recherchen für das Buch "Bilder aus Indien": "Liebe Olly und lieber Robert, Eure Worte und Wünsche, die ich heute bekam, sind so lieb und wohltuend, dass sie nicht ohne sofortigen Dank bleiben sollen – und nicht ohne Erwiderung, wie sich das von selbst versteht. In der Niederschrift meiner Lebenserinnerungen eben im Begriff, von Ceylon nach Südindien 'überzusetzen', erweckt das Gopurenbildchen mit dem zwar recht recht schmutzigen, dafür um so heiligeren Teich Erinnerungen an glühend heiße Tage und im Bahnhofsquartier zugebrachte Nächte, während einige hundert 'Natives' auf dem Bahnsteig sich auch nicht gerade still verhielten! So lebt man jetzt mehr von Erinnerungen als vom Heute, das nicht gerade anmutig ist – besonders weil mich die Folgen einer Grippe in Gestalt von Herzschwäche noch nicht loslassen – hoffen wir für 1963 auf ein Wiedersehen, dann wird alles besser für Euren alten Johannes".

Wenige Tintenwischer, gut lesbare, saubere Handschrift.

1,0 kg

Widmungsexemplare
Kunstgeschichte